Roadtrip durch Schottland März/April 2017

Roadtrip durch Schottland - das Land wo einem zehn Tage vorkommen wie drei Wochen

 
Kurz entschlossen ging es für meine Lieblings-Elli und mich ab nach Schottland. Da wir beide nicht grad Schwerverdiener sind und man ja hört wie teuer eine Reise nach Schottland sein soll, haben wir versucht das Beste daraus zu machen und ich muss sagen, dass man auch mit einem kleineren Budget einen wahnsinnig tollen Urlaub haben kann. Aber dazu später mehr.
Natürlich bedarf so ein Trip auch einer gewissen Vorbereitung und Planung, wenn man nicht über ein Reisebüro buchen, sondern alles selbst zusammen stellen will.
Also gesagt-getan. Als erstes hab ich mich um unsere Flüge gekümmert und wenn man das Erscheinen des Flugplanes und einen groben Reisezeitraum im Blick hat kann man da schon das ein oder andere Schnäppchen machen. So sind wir mit einem großen Koffer für beide und jedem seinem Handgepäck mit 75€ pro Nase für Hin- und Rückflug bei easyjet davon gekommen. Günstiger schafft man das nicht mal mit dem eigenen Auto. Als nächstes ging es auf die Suche nach einem Mietwagen. Da das das erste mal in meinem Leben war, dass ich mich um einen Mietwagen kümmern musste habe ich natürlich dort gebucht wo es am günstigsten war -bei easyrent- was ich im nachhinein nie wieder machen würde. Ich kann nur jedem raten ein paar Euro mehr zu investieren und zu den großen und bekannten Vermietungen wie Europcar zu gehen. Aber man muss gewisse Erfahrungen ja erstmal sammeln.
Da das Auto nun auch in Sack und Tüten war, machte ich mich an die Routenplanung, durchstöberte tagelang das Internet um die sehenswertesten Sachen raus zu picken und buchte anschließend über Hostelworld unsere Unterkünfte. Ich habe zuvor immer nur in Hotels übernachtet und war gespannt was uns auf unserem ersten Roadtrip erwartete.
Ich habe euch mal unsere grobe Route zusammen gestellt und werde euch dann von jedem unserer Tage Bericht erstatten, was wir so erlebt und schönes gesehen haben :)




1. Tag - Auf nach Edinburgh

Am 25.März 2017 war es dann endlich soweit. 19:55 Uhr ging unser Flug ab Berlin Schönefeld nach Edinburgh. Die Flugzeit betrug 2:20h und wir landeten 21:15 Uhr Ortszeit im schön beleuchteten Edinburgh. Schnell haben wir unseren Koffer vom Gepäckband geschnappt und haben uns auf die Suche nach dem Bus gemacht, der uns zur Autovermietung bringen sollte. Als wir endlich mal die passende Haltestelle gefunden haben, warteten wir eine gefühlte Ewigkeit bis dann endlich mal der Bus erschien. Endlich an der Vermietungsstation angekommen, bekamen wir dann nach anfänglichen Verständigungsproblemen unseren Fordi, welcher uns die nächsten zehn Tage treu begleiten sollte. Auf gings in den Linksverkehr! Da ich bis nach Berlin gefahren bin übernahm Elli die erste Strecke ins Zentrum von Edinburgh zu unserem ersten Hostel direkt am Castle - das Castle-Rock Hostel.
Nach einer netten Begrüßung machten wir uns auf die Suche nach unserem Zimmer, welche alle einen Themenbezogenen Namen hatten - auch jedes Bett war dann dem Thema entsprechend benannt, so war es einfacher seine eigene Koje zu finden. Im zweiten Stock wurden wir fündig, bezogen  unser Zimmer und fielen direkt ins Bett, denn am nächsten Tag sollte unsere Reise früh beizeiten beginnen.
 

2. Tag - Von Edinburgh nach Inverness

 Sonntag Morgen gegen 8 startete unsere erste Etappe. Die Straßen waren noch menschenleer und kaum Verkehr. Sehr angenehm für uns, wenn man sich erstmal ans Linksfahren gewöhnen muss.
Raus aus der Stadt Richtung Inverness ging es vorbei an der  atemberaubenden Forth Road Bridge. Umso weiter man Richtung Norden fuhr, desto schöner wurde die Landschaft.
Unser erstes Zwischenziel - ungefähr auf der Hälfte der Strecke war Pitlochry. Eine kleine Gemeinde mit wirklich schönen Häusern, welche alle im gleichen Baustil erbaut waren.

 
 
Unser eigentliches Ziel bei Pitlochry war aber der "Queens View". Von diesem Aussichtspunkt sieht man Loch Tummel, wie es sich durch Wälder und Hügel in der Ferne verliert. Dort oben zu stehen und die Landschaft auf sich wirken zu lassen war wirklich ein toller Moment und er hat auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck in unseren Köpfen hinterlassen.
Viele Bäume da oben waren an Stamm und Ästen völlig mit Moos bedeckt, sowas hab ich bis jetzt noch nirgendwo anders gesehen.


Nachdem wir nun einen ersten Geschmack davon bekommen hatten was uns in den nächsten Tagen so erwartet fuhren wir freudig weiter Richtung Inverness, vorbei am Cairngorms National Park, der uns mit seinen leicht verschneiten Bergkuppen erwartete. Ständig hielten wir irgendwo an um Fotos zu machen und einfach kurz die Landschaft zu genießen....Die ganze Autofahrt hörte man nur "oh guck mal da und guck mal dort" weil wir einfach so geflashed waren. Aber ich denke die Bilder sprechen für sich.
 
Da wir noch genug Zeit hatten entschieden wir uns einen kulturellen Abstecher zum Culloden Battlefield zu machen. Wir liefen über das "Schlachtfeld" - eine große Wiese, die damals noch ein Moor war. Überall verteilt sieht man Gedenksteine und mitten im Feld steht ein altes Cottage mit Reetdach. Wir sahen uns in aller Ruhe um und fuhren dann weiter um unser heutiges Etappenziel zu erreichen - Inverness.
 
In Inverness angekommen checkten wir als erstes in unserem Hostel ein und begaben uns dann noch einmal zu Fuß auf eine Tour durch die Stadt mit ihren vielen Kirchen (stand man mitten auf dieser Brücke über dem Fluss Ness, konnte man elf Kirchen zählen), gingen auf Nahrungssuche und setzten uns am Ende einfach noch ein wenig hoch ans Castle und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Außerdem hatten wir das Glück aus unserem Hostelzimmer einen schönen Sonnenuntergang über dem Fluss erleben zu können.
Wir haben heute schon wahnsinnig viel gesehen und viele tolle Eindrücke sammeln können.




  

3. Tag - Von Inverness zur Isle of Skye

Heute Morgen ging es wieder zeitig raus, denn wir hatten eine Bootstour auf Loch Ness zum Urquhart Castle gebucht. Vielleicht bekommen wir ja Nessie zu Gesicht?
Da wir zum Anleger ein Stück zu fahren hatten und unsere "Fotografierwut" ausleben wollten, sind wir ein paar Minuten eher gestartet um noch ein kleines zeitliches Puffer zu haben. Der Wettergott war uns wieder seelig - von wegen in Schottland regnet es nur. Wir legten einen kleinen Zwischenstop ein, wo wir durch ein paar Treppen direkt ans Ufer von Loch Ness kamen und machten ein paar schöne Fotos. Anschließend ging es weiter zum Bootsanleger. Eine halbe Stunde tuckerten wir mit dem kleinen Katamaran über Loch Ness bis wir schließlich Urquhart Castle erreichten. Dort hatten wir eine Stunde Zeit um uns alles anzuschauen. Man konnte auf die alten Türme hoch und hatte eine tolle Aussicht über den ganzen See. Wir genossen die Zeit in der Sonne und ließen uns von der Ruine inspirieren. Der Ausflug war wirklich eine lohnende Investition. Nach der Stunde ging es wieder aufs Bötchen und wir fuhren noch einmal die halbe Stunde bis wir wieder am Anleger waren. So sehr wir die Augen auch offen gehalten haben - Nessie bekamen wir leider nicht zu Gesicht.

Nach unserer Bootstour ging es weiter Richtung Westen zur Isle of Skye. Wir kamen bald aus dem Staunen nicht mehr raus, so wunderschön war die Landschaft die wir auf dem Weg passierten. Besonders angetan hatte es uns Loch Cluany. Durch das schöne Wetter spiegelten sich die Berge im See, das sah einfach traumhaft aus. Deswegen verweilten wir da auch ein paar Minuten und schossen Fotos ohne Ende. Die auszusortieren war am Ende eine ganz schön schwere Aufgabe, da eins schöner als das andere war. Als wir uns endlich satt gesehen hatten ging es dann weiter. Das nächste Zwischenziel auf unserer heutigen Etappe war das Eileen Donan Castle. Ein schnelles Foto von Außen und dann ging es auch schon weiter. Man muss ja schließlich seine Prioritäten setzen :).
Von da aus konnte man dann auch schon die Brücke sehen, welche uns zu unserem Tagesziel bringen sollte - der Isle of Skye. Auf der Insel angekommen, checkten wir in unser Hostel ein und gingen dann in ein kleines Restaurant, wo wir den Abend mit einer leckeren Pizza und einem Cider ausklingen lassen haben. Außerdem mussten wir das WLAN ausnutzen und verharrten da noch ein Weilchen länger als nötig :)
 
 

4. Tag - 1. Teil der Isle of Skye

Heute sind wir wieder beizeiten aus dem Bett gekrochen, da unsere To-do Liste für den Tag ziemlich voll war - die erste Etappe auf der Isle of Skye stand auf dem Plan. Wir machten uns bei herrlichstem Wetter auf zu einem kleinen Supermarkt um nicht mit leerem Magen starten zu müssen und setzten dann unsere wilde Fahrt fort. Der erste Stop war die kleine Brücke in Sligachan. Die Kulisse war einfach traumhaft mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Wir liefen die ganzen Wege rings um die Brücke ab um Fotos aus allen Winkeln zu schießen und ich finde das Ergebnis kann sich sehen lassen :)
 
 Auf direktem Weg ging es dann weiter nach Portree, der so genannten "Hauptstadt" der Isle of Skye. Dort gibt es viele kleine Lädchen mit dem nötigsten was man so zum Überleben braucht und die Suche nach einer neuen Speicherkarte gestaltete sich ein wenig schwierig. Letztendlich wurde ich aber glücklicherweise fündig, sonst hätte für den Rest des Tages das Handy zum Fotografieren herhalten müssen.


 Wir machten noch einen kleinen Abstecher zum Hafen, da sich dort die relativ bekannten bunten Häuschen befanden und dann ging die Reise weiter zum Old Man of Storr - einer 48m hohen Felsnadel. Sie ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf der Isle of Skye. Am Old Man angekommen stellten wir das Auto am Straßenrand ab und machten uns bei herrlichstem Sonnenschein auf den Weg nach oben. Es ging steil bergauf und war ganz schön anstrengend, aber der Ausblick entschädigte uns für alles.






















Als wir wieder unten am Auto angekommen sind wollten wir eigentlich auf dem Weg zum Coral Beach noch das Dunvegan Castle besuchen, allerdings hatte dieses leider saisonal noch geschlossen. Wir konnten nicht einmal einen Blick darauf erhaschen, da alles umzäunt und zugewachsen war, also fuhren wir weiter. Endlich bekamen wir das Meer zu Gesicht. Als wir uns an den freilaufenden Schafen vorbei geschlängelt hatten, parkten wir unser Auto in der Nähe vom Strand und mussten das letzte Stück mal wieder laufen. Der Weg führte uns vorbei an steinigen Stränden und über eine große Wiese mit alten Mauern. Der Coral Beach an sich war nur eine kleine Bucht mit herrlich weisem Sand. Wir setzten uns ein paar Minuten einfach auf die Wiese hinter dem Strand und beobachteten die wilden Kaninchen, die sich genau dort häuslich eingerichtet und ihr Gängesystem im lockeren Boden gebuddelt hatten. Wir verhielten uns ganz ruhig und konnten sogar das ein oder andere Foto von den Kaninchen schießen, welche neugierig aus Ihrem Bau gekrochen kamen. Als wir uns ein wenig ausgeruht und Kraft getankt hatten, liefen wir zurück zum Auto und nahmen die letzte Etappe für den heutigen Tag in Angriff bevor es zurück ins Hostel ging. Wir fuhren über viele einspurige Straßen und uns kam kaum eine Menschenseele entgegen. Unterwegs sahen wir auch noch ein schönes Verkehrsschild was uns so noch nie untergekommen war - ein rotes Dreieck auf dem stand "Elderly People". Das mussten wir natürlich gleich mal fotografisch festhalten, sowas gab es in Deutschland nicht.
Endlich erreichten wir unser letztes Ziel- den Neist Point. Eigentlich wollten wir den alten, nicht mehr bewirtschafteten Leuchtturm im Sonnenuntergang fotografieren, aber wie man sieht machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir genossen trotz allem die Aussicht und beobachteten die Wellen, wie sie gegen die Steilhänge rauschten. Als es dann langsam dunkel wurde machten wir uns auf den Rückweg zum Hostel, denn wir hatten noch über eine Stunde Fahrt vor uns und freuten uns nach diesem ereignisreichen Tag schon auf unsere Betten um dann wieder fit in den nächsten Tag starten zu können, denn dieser war nicht weniger voll bepackt als der heutige.
 

5. Tag - 2. Teil der Isle of Skye

 
Heute Morgen starteten wir bei wolkigem Himmel unsere letzte Etappe auf der Isle of Skye Richtung Fairy Pools. Vom Parkplatz aus stiefelten wir wieder los um zu den Wasserfällen zu gelangen. Der Weg war nicht gerade benutzerfreundlich für kleine Kinder oder ältere Leute. Man musste über große Steine das Flüsschen überqueren und hohe Stufen hoch steigen, aber der Marsch war es alle Male wert. Es gab Unmengen von unterschiedlichen Wasserfällen - egal ob groß oder klein es war alles vertreten und das Wasser war strahlend blau. Man konnte in jedem Becken bis auf den Grund sehen und mit ein wenig Kletterkunst konnte man sich sogar oben auf die Wasserfälle stellen und nach unten schauen. Ich kann diesen Ausflug nur jedem empfehlen, der nicht zu bequem ist auch mal ein paar Meter zu laufen um sich schöne Sachen anzusehen.
 

Im Anschluss fuhren wir noch nach Talisk und schauten uns mal im Shop der Talisker Destillerie um, ob man nicht ein schönes Tröpfchen findet. Wir überlegten auch eine Führung mit zu machen, aber das vertagten wir dann erst einmal, denn Destillerien gab es ja in Schottland wie Sand am Meer. Wir schwangen uns nach einem kleinen Coffee to go wieder hinter das Lenkrad und fuhren noch zu Loch Eynord. Dort endete mitten im Nirgendwo einfach die Straße also stellten wir das Auto ab und liefen noch ein Stück bis wir im Wald noch einen Wasserfall auskundschafteten. Da es dann anfing zu Regnen machten wir uns auf den Rückweg zum Hostel und genossen es den restlichen Nachmittag einfach mal nix zu tun und es uns im Hostel gemütlich zu machen.

6. Tag - Von der Isle of Skye nach Fort William

 Der heutige Tag sollte ganz im Zeichen von Harry Potter stehen. Wir checkten früh beizeiten aus und starteten Richtung Fort William. Unser Weg führte uns wieder am schönen Loch Cluany vorbei, welches allerdings aufgrund des bewölkten Himmels nicht halb so beeindruckend aussah wie auf unserem Hinweg zur Isle of Skye, aber ein Foto war es alle male noch einmal wert. Unterwegs hielten wir noch am Commando Memorial- einem Kriegsdenkmal zu Ehren der britischen Commandos des Zweiten Weltkriegs und wir bekamen sogar endlich mal Highland Rinder zu Gesicht - die schön flauschigen mit den großen Hörnern und der rauen Zunge :D .
Endlich erreichten wir unser erstes Etappenziel - das Glenfinnan Viaduct am Loch Shiel. Aufmerksamen Harry Potter- Film-guckern dürfte das Viaduct und der dahinter liegende See definitiv bekannt vor kommen. Wir erklommen als erstes den offiziellen Aussichtspunkt von wo aus man zwar einen herrlichen Blick auf Loch Shiel hatte, aber kein so richtig schönes Bild vom Viaduct hinbekam. Also stiefelten wir danach erst einmal runter an den See um uns dort alles ganz genau anzuschauen. Meine liebe Elli hatte natürlich keine bessere Idee, als sich bei 15 °C Außentemperatur in ihren Badeanzug zu werfen und ins Loch Shiel zu springen. Nachdem sie sich ihren Kälteschock gegönnt hatte, haben wir uns dann noch mal zu Fuß Richtung Glenfinnan Viaduct aufgemacht, liefen darunter durch und kletterten dann noch auf einen kleinen Berg in der Nähe um ein Foto zu ergattern, auf dem das Viaduct und das dahinter liegende Loch Shiel zu sehen waren.

Endlich mit unserem Bildmaterial zufrieden gestellt, liefen wir wieder zum Auto und fuhren weiter Richtung Ford William. Wir legten noch einen kleinen Zwischenstopp an der Ruine des Inverlochy Castles ein und machten uns danach auf den Weg zum Hostel. Wir checkten in unsere Räumlichkeiten ein und im Anschluss trieb uns der Hunger in die Stadt. Wir schlenderten ein wenig durch die Straßen, vorbei an Kirchen und Denkmälern und gönnten uns dann zum Abschluss noch einen leckeren Burger, bevor es dann endgültig zurück ins Hostel ging um den Abend dort ausklingen zu lassen.
  

 7. Tag - Rings um Fort William

Heute Morgen wachten wir auf und es regnete in Strömen. Da wir die ganze Zeit schönes Wetter hatten, konnten wir uns eigentlich nicht beschweren, aber unser Tagesplan wurde somit vom Wettergott ruiniert. Eigentlich wollten wir nach Glen Coe und dort eine schöne Runde durch das Tal wandern, aber da wir dort wahrscheinlich nur durch den Matsch getrampelt wären, haben wir uns das aus dem Kopf geschlagen. Eine alternative musste her. Google sei dank wurden wir auch fündig und fuhren zu den Steall Falls- dem zweitgrößten Wasserfall in Schottland. Wir passierten enge Bergstraßen und beeindruckende Wasserfälle.

Wir stellten unser Auto ab und gingen den Pfad entlang, welcher uns mit einem Warnschild "Vorsicht Lebensgefahr" sehr einladend vorkam, aber das Schild stand nicht ohne Grund dort. Der Weg war sehr steinig und auf der rechten Seite ging es steil runter. Außerdem musste man wieder hohe Stufen erklimmen, große Schritte über kleine Bäche machen und über große Steine hüpfen um den Fluss zu durchqueren. Am Ende standen wir in einem großen Tal und vor uns stürzten sich die Wassermassen des Steall Falls in die Tiefe. Da der Regen  uns von oben bis unten durchgeweicht hatte und die Schuhe innen auch schon ihr eigenes Feuchtbiotop erschaffen haben, machten wir uns auf den Rückweg und erreichten unser Auto auch wohlbehalten und lebendig.
Triefend nass wie wir waren fuhren wir zurück ins Hostel um uns erstmal in neue trockene Sachen hüllen zu können bevor wir uns dann auf den Weg zur Ben Nevis Destillerie machten. Dort angekommen nahmen wir an einer Führung teil. Als erstes gab es ein Video zu sehen und danach wurden wir durch die Destillerie geführt und konnten uns alle Stationen genau anschauen. Zum Abschluss gab es dann noch eine kleine Verkostung. Gute Freundin wie ich bin hab ich natürlich alles an meinen kleinen Spritti Elli abgegeben da ich ja eh fahren musste und wusste wie gern meine Elli alles mal durchprobiert.

 Da wir eh einmal in der Stadt waren gingen wir noch fix auf Nahrungssuche bevor wir uns dann auf den Rückweg zum Hostel machten. Im Späten Nachmittag verzog sich dann auch endlich der Regen und ich machte mich noch einmal auf den Weg zum Loch Eil um ein paar schöne Fotos von dem Schiffswrack zu machen, welches dort einsam und verkommen am steinigen Strand liegt. Zurück im Hostel ließen wir den Abend entspannt ausklingen, denn am nächsten Tag hatten wir wieder volles Programm und eine Überraschung für meine Elli hatte ich auch noch parat, aber dazu morgen mehr :)

 

8. Tag - Von Fort William nach Glasgow


Heute mussten wir schon um 7 Uhr losfahren, da wir um 11 Uhr bei Elli ihrer Überraschung sein sollten und nicht zu spät kommen durften. So zeitig zu starten hatte natürlich auch seine klaren Vorteile - es war kaum eine Menschenseele unterwegs. Außerdem lagen die Berge noch schön im Nebel, was wahnsinnig beeindruckend wirkte als wir durch das wunderschöne Glen Coe gefahren sind und wir bereuten es am Vortag nicht da gewesen sein. Die Kulisse war wirklich traumhaft. Als nächstes passierten wir dann Loch Lomond - den größten See in Schottland. In ihm befinden sich viele kleine Inseln und auf einer leben sogar wilde Wallaby´s. Leider hatten wir keine Zeit um dahin eine Exkursion zu unternehmen, aber dafür hatten wir ja ein anderes tolles Ereignis vor uns.
Pünktlich wie wir sind erreichten wir unser erstes Zwischenziel - Ellis Überraschung. Wie sollte es anders sein - ich hatte einen Ausritt für uns gebucht und das auch noch bei herrlichstem Sonnenschein. Eine Stunde lang ritten wir über Feldwege, durch das Moor und über Große Wiesen. Das Highlight war der Berg von dem aus man einen wunderschönen Ausblick auf Loch Lomond hatte. Die Stelle war perfekt für das Erinnerungsfoto. Das war wirklich ein tolles Erlebnis.
Im Anschluss machten wir uns dann weiter auf den Weg nach Glasgow und wollten noch einen Stop an den Kelpies in Falkirk einlegen. Die Kelpies sind zwei 30 Meter hohe Pferdeköpfe aus Stahl - da kamen wir als Pferdenarren natürlich nicht dran vorbei. Nach einer kleinen Pause nahmen wir die letzte Etappe unserer heutigen Fahrt in Angriff. Eine Stunde später erreichten wir dann endlich Glasgow. Wir suchten uns einen Parkplatz und checkten im Hostel ein bevor wir uns noch einmal aufrafften uns ein wenig die Innenstadt anzusehen. Wir schlenderten durch die Straßen und über die Einkaufsmeile, wo tausende von Menschen kreuz und quer liefen und sich durch die Gassen schoben. Wahrscheinlich der ganz normale Wahnsinn an einem Samstag Nachmittag. Trotz ein paar schöner Bauten haute uns Glasgow alles in allem nicht von den Socken. Man sah viele verkommene Häuser und verdreckte Straßen, aber da sollte sich jeder selbst sein Urteil bilden. Beim nächsten mal würden wir definitiv daran vorbei fahren. Enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg zum Hostel und schworen uns morgen früh um 7 direkt nach Edinburgh zu starten, denn hier hielt es uns keine Minute länger.
 

 9. Tag - Von Glasgow nach Edinburgh

Wie am Vortag bereits beschlossen, machten wir uns gegen 7 Uhr in der Früh auf den Weg, nachdem wir uns an der Tankstelle erst einmal mit Frühstück und Costa-Kaffee eingedeckt hatten. Wir hatten von anderen Deutschen den Tipp bekommen nach Stirling zu fahren, da man dort eine tolle Aussicht haben sollte und weil das auf dem Weg nach Edinburgh lag, sollte das unser erster Zwischenstop für heute sein. Als erstes hielten wir am Castle wo wir allerdings nicht viel zu Gesicht bekamen, da dies erst um 10Uhr seine Tore für Besucher öffnete und wir keine Lust hatten so lange zu warten. Also machten wir es so gut wie immer - ein paar Bilder von Außen und weiter ging die Reise.
Wir fuhren quasi nur einmal um die Ecke denn wir wollten noch zum National Wallace Monument in Stirling. Eine Seitenstraße bevor es auf den Parkplatz ging verfuhr ich mich und wir wurden von der Polizei angehalten, da ich das Handy zum Navigieren in der Hand hatte. Zum Glück hatte der nette Polizist zum Sonntag Morgen gute Laune und wir führten ein kurzes Gespräch über meinen Fauxpas, ich entschuldigte mich freundlich und dann durften wir weiter fahren. Wir parkten auf dem ausgeschriebenen Parkplatz und nahmen den Anstieg hoch zum Monument in Angriff. Die Anstrengungen wurden dann mit einem wirklich tollen Ausblick belohnt - uns wurde nicht zu viel versprochen. Nachdem wir das nun auch gesehen hatten, fuhren wir nach Edinburgh und checkten wie am ersten Tag im Castle Rock Hostel ein. Im Anschluß starteten wir unsere Tour durch die Stadt. Es war herrlichstes Wetter und die ganze Stadt war voll mit Einheimischen und Touristen, die durch die Gegend liefen oder einfach nur die herrliche März-Sonne zum Entspannen in Parks oder auf Bänken nutzten. Unserer erster Stop war das Castle, da dies direkt auf der anderen Straßenseite auf einem kleinen Hügel lag. Von da aus ging es dann weiter durch viele Gassen, vorbei an alten Kirchen und tollen Gothischen Bauwerken Richtung Scott Monument. Nach einem kleinen Mittagssnack stiefelten wir dann zum Calton Hill- eine der markantesten Erhebungen in Edinburgh. Dort brachten wir ein paar Stunden zu. Wir schauten uns alles an, setzten uns danach auf eine Bank in der Sonne und genossen die Aussicht. Außerdem war es sehr amüsant die Leute zu beobachten. Dort oben befanden sich zwei Grüppchen. Die eine sah aus als wären es Anhänger vom ku klux klan - mit Kapuzen, Umhängen und Fackeln und die zweite Truppe machte einen ziemlich spirituellen Eindruck- als ob sie Tantra oder irgendwas in der Richtung betreiben würden.
Wir liefen dann wieder zurück zum Hostel und beschlossen zum Sonnenuntergang noch einmal hier her zu kommen. Also gesagt getan. Wir waren zwar ein wenig spät dran und die Sonne war schon fast verschwunden, aber es sind trotzdem tolle Bilder entstanden. Außerdem hatte man einen herrlichen Blick auf die beleuchtete Altstadt. Das war der einzige Abend in unserem Urlaub wo wir um Dunkeln noch einmal losgezogen sind und uns sogar einen Absacker im Pub gegönnt haben um den Abend mal gemütlich und typisch schottisch ausklingen zu lassen.
 

10. Tag - im Süden von Edinburgh

Heute war unserer letzter richtiger Urlaubstag bevor wir morgen früh beizeiten wieder die Heimreise antreten müssen. Da wir uns schon so viel angeschaut haben wo wir eigentlich dachten, dass wir das niemals schaffen, mussten wir uns für heute noch etwas raus suchen was wir uns angucken konnten. Google sei Dank wurden wir mal wieder fündig und starteten in unserem Fordi Richtung Süden nach Melrose wo es ein altes Kloster geben sollte. Wir hatten wieder tolles Wetter und haben Unmengen von Lämmchen gesehen, die wahrscheinlich erst in den letzten Tagen das Licht der Welt erblickt hatten.
In Melrose angekommen liefen wir eine Runde um das Kloster und machten noch ein paar Bilder bevor wir weiter zum Abbotsford House fuhren. Das schauten wir uns auch noch an und machten uns dann auf den Rückweg nach Edinburgh. Wir fuhren in den Hafen, denn dort liegt die Royal Yacht Britannia - die 83. königliche Yacht von Großbritannien. Beim Italiener vor Ort gönnten wir uns noch einmal ein leckeres Mittagessen und genossen den Blick auf den Hafen. Gegen Nachmittag fuhren wir dann im Berufsverkehr zurück zum Hostel, denn unsere Koffer warteten darauf gepackt zu werden da unser Flieger nach Hause morgen früh beizeiten startete.
 
Alles in Allem war es ein wahnsinnig toller und ereignisreicher Urlaub. Die Zehn Tage welche wir gemeinsam unterwegs waren kamen einem durch diese Massen an Eindrücken vor wie drei Wochen und ich habe definitiv meine Liebe zu den Roadtrips entdeckt. Man bekommt so viel von Land und Leuten zu Gesicht in der kurzen Zeit. Ich kann nur jedem empfehlen einmal im Leben eine Tour durch Schottland zu machen.
 

Anbei noch ein paar Impressionen:

 
 



 
Loch Shiel

Glenfinnan Viaduct

Glen Coe

Glen Coe

Glasgow


Edinburgh Castle

Scott Monument
Scott Monument Edinburgh

Calton Hill

Calton Hill


Abbotsford House

Lämmchen
 

Royal Yacht Britannia

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Roadtrip durch Portugal August/ September 2017

London is calling